Der Schatz im Okersee

Silbergrau, als fahle Platte
wie aus gegossenem Blei,
umrahmt von Wald und Matte,
schweigt der See für uns zwei.

Klare Fluten plätschern leise,
ihre Melodie trägt der Föhn
in geheimnisvoll flüsternder Weise
her zum Ufer, wo wir beide steh'n.

Andächtig lauschend dem sanften Klang,
dem wir stilles Vertrauen schenken,
im lieblich schönen Wellensang
wollen wir unsere Last versenken.

Funkelnd fliegt das Geschmeide
dem tiefen Harzwasser zu;
im Geiste betten wir beide
die Vergangenheit zur ewigen Ruh'.

Das Symbol einer zerbrochenen Liebe
taucht ins kalte, dunkle Naß,
auf daß es immerfort dort bliebe,
unserem neuen Glück zupaß.

Glücklich fühlen wir Hand in Hand
die alten Gedanken verwehen,
und schauen zu, so gebannt,
wie die Wasserringe vergehen.

Wir allein kennen das Geheimnis,
das auf dem Grund des Wassers liegt,
und als Schatz der Finsternis
unsere Einsamkeit besiegt.

Oben auf dem Fels, da halten wir
und schauen nochmal zurück;
dieser Schatz in der Tiefe hier,
sei ein ewig Garant für unser Glück!

Maiglöckchen, was hinter uns beiden liegt,
das hat der Schatz mitgenommen,
unsere alten Erinnerungen sind versiegt,
die Liebe hat für uns neu begonnen!

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