Deine Spuren


Du hast Dich entschieden,
Deine eigenen Wege zu gehen;
Du kannst mich nicht mehr lieben,
und willst mich nicht mehr sehen.
Einem Anderen gehört nun Dein Herz,
Du lebst jetzt für neue Amouren,
mir bleibt nur mein Schmerz -
und überall Deine Spuren.

Ich finde sie in den Bildern,
die ich einst von Dir gemacht,
und am Stocknagel von Bern,
wo in Liebe und Spaß wir gelacht.
Ich sehe sie im Blumengesteck,
und an der Wand bei den Uhren,
vom Katzenteller der weiße Fleck,
es sind alles Deine Spuren.

Die schönen roten Gardinen,
hattest Du damals selbst genäht,
der Wein von Visperterminen,
der noch im Vorratsraum steht,
das kuschlige Murmeltier,
die kleinen Porzellanfiguren,
all das erzählt mir von Dir,
überall sind Deine Spuren.

An der vernagelten Wand,
wo Deine Katzenteller hingen,
im Hof, wo Dein Auto stand,
wo noch Deine Schritte klingen,
auf der Matratze neben mir
erkenne ich Deine Konturen;
in der Einsamkeit begegnen mir
die Sehnsucht und Deine Spuren.

Deine Bilder an der Wand,
die Leuchtsterne an der Decke,
der Platz, wo Dein Spiegel stand,
dort war unsere Liebesecke.
Ich sehe die Flecke vom Kaffee
in den Teppichstrukturen,
wo in der Wohnung ich auch steh',
ich finde Deine Spuren.

Die roten Blumen am Balkon,
die Du für mich gepflanzt,
Deiner Cassette Samba- Ton,
nach dem Du heimlich getanzt,
das einsame Telefonblatt
mit Deinen Signaturen,
das hinter'm Schrank gelegen hat,
auch das sind Deine Spuren.

Dein Duft im Badezimmerschrank,
den Dein Parfüm hinterlassen,
macht mich vor Sehnsucht krank,
läßt Dein Bild nicht verblassen.
Dein kleiner Stubengarten
mit den Steinskulpturen,
unsere letzten Kinokarten,
überall finde ich Deine Spuren.

Doch die größte Erinnerung an Dich
Ist Dein goldener Freundschaftsring,
und das kleine Herz aus Amethyst,
die ich in meiner Tasche find'.
Du hattest sie mir zurückgegeben,
bei Deinem Trennungsschwur,
doch für mich bedeuten sie Leben,
Hoffnung, und Deine letzte Spur!

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