Osterüberraschung

Antwortgedicht


Wieder einmal wird es Ostern,
und Frühling zieht ins Land.
Wieder einmal bist Du fern,
und Dein Bild an der Wand
fragt: "Hast Du mich noch gern,
hat unsere Liebe noch Bestand?"

Und stets wenn Du verreist,
frage ich Dein Bild heimlich,
ohne, daß Du davon weißt:
"Bist Du mit mir auch glücklich,
weißt Du noch, was Treue heißt,
und liebst Du mich auch wirklich?"

Doch Dein Bild, es kann nicht
mit Deinen Gedanken sprechen.
Es vergilbt, verblaßt, verlischt,
und wird untreu an den Ecken;
nur Deine Worte haben Gewicht,
sie werden nicht zerbrechen.

Meine Gedanken kreisen noch um Dich -
so öffne ich den Küchenschrank.....
Ja, was grinst mir da so plötzlich
zwischen Kaffee und Nudelstrang
in mein erstauntes Gesicht,
und grüßt mich mit Glöckchenklang?

Ein Häschen mit roter Binde
aus Schokolade ganz fein,
ein Gedicht ich dabei finde,
von Dir muß es geschrieben sein.
Den lieben Vers lese ich geschwinde,
und erfreue mich an Deinem Reim:

"Ich bin der kleine Schokohas',
und bringe vielen Leuten Spaß!
Viele bunte Eier habt Ihr zur Genüge,
die sind ein Lob, und keine Rüge.
Wenn alle Männer wär'n wie Du,
dann hätt' ich auch mal meine Ruh'.
So wie Du, so war noch keiner,
d'rum bleib' ich Dir treu,
und Du bleibst meiner!

Dein Sternchen."


Diese Worte, die Du schriebst,
lassen mich jetzt erkennen,
daß Du immer treu mir bliebst,
lassen alle Zweifel verbrennen,
die fragten, ob Du mich noch liebst,
die fragten, ob wir uns mal trennen.

Ich weiß nun, und mir wird klar:
Du mußt mich doch noch lieben,
denn so ein Vers spricht wahr,
spricht von Treue, nicht von Lügen -
für unsere Liebe wunderbar,
hast Du dies Gedicht geschrieben.

Und diesen Vers, Deine Worte,
die Dein Bild nicht sagen kann -
und bist Du auch an fremden Orte,
heute, morgen, irgendwann -
Dein Gedicht ich ewig horte,
und das Herz, das es ersann!

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