Erinnerung an unsere Romanze


Dort über'm Dörfli, auf moosigem Stein,
saßen wir, lauschten heimlich dem Herdengetön',
rasch vorüber zogen mit flinkem Bein,
die Schafe nieder von den Sommerhöh'n.

Die Glocken verhallten, der Sommer war aus,
nein halt! Irgend etwas klang da noch -
ein liebliches Geräusch klang noch herauf,
es endete nicht, es war das letzte doch.

Unsere Liebe überflutet vom tiefen Abendrot,
die Matten dunkelten, färbten bräunlich sich ein,
die Firne leuchteten aus, und waren wie tot,
darüber hin glomm ein stiller Sonnenschein.

Das Glöckchen leutete wieder in der Schlucht,
verirrt, verspätet, wanderte es ohne Ruh',
ein einsames Glöckchen, das die Liebe gesucht,
es wanderte einsam, so, wie einst ich und Du.

Wieder möchte ich mit Dir auf die Höh'n,
sie hatten uns beide doch so glücklich gemacht;
Dich dort zu lieben, das war so wunderschön,
als das Glöcklein uns ein Ständchen gebracht.

Du ließ't in meinem Biwakzelt Dich nieder,
Antarona, meine süße, liebenswerte Frau,
doch dann trenntest Du Dich von mir wieder,
zogst Deiner Wege, wie die Sterne im Blau.

Siehst einmal den Abendstern Du blinken,
nach der goldenen Sonne Untergang,
einen Augenblick, bei seinem raschen Sinken,
denk bitte an mich, an unseren Bergeshang!

Während dieser kleinen, flüchtigen Minute,
in dem weiten, unendlich eilenden Firmament,
ist es, als ob er andächtig über Dir ruhte,
weil meiner Liebe Feuer noch für Dich brennt.

Doch nur eine ganz kurze Weile
bringt er an dieser Stelle zu,
zieht dann weiter, verwindet mit Eile,
mein geliebtes Sternchen, so wie Du!

Zurück