Sehnsucht nach Dir
Brief an Sternchen


Die leere Wohnung schreit mich an,
Einsamkeit zerfrißt meine Seele,
Deine Fotos drüben an der Wand
verschnüren mir die Kehle.
Ich weiß, daß in diesem Moment
ich Dich an den Anderen verlier',
mein Sternchen, trotzdem send'
ich meine Sehnsucht zu Dir.

Ich trage zwei Rosen in der Nacht
dorthin, wo Dein Auto steht,
und klemme sie dort fest, ganz sacht,
noch bevor der blasse Mond vergeht.
Ich schaue zu Deinem Fenster hinauf,
und weiß: Er ist jetzt hier,
dieser Schmerz frißt mich auf,
diese große Sehnsucht nach Dir.

Dein Telefongerät rufe ich an,
nur, um Deine Stimme zu hören,
sie zieht mich in ihren Bann,
sie kann mich noch immer betören,
ich lausche ihrem unbeschwerten Klang,
und wünschte Dich ganz nah bei mir,
Sternchen, ich bin unheilbar krank,
von tiefer Sehnsucht nach Dir.

Heute Nacht hatte ich einen Traum:
Ich sah Deine verführerisch nackte Gestalt
angeschmiegt an des Anderen Körperflaum.
- Mein entsetzter Schrei verhallt.
Einsam, in nächtlich leerem Zimmer,
naßgeschwitzt und zitternd sitze ich hier,
glaube mir, dieser Traum war kaum schlimmer,
als die wehe Sehnsucht nach Dir.

In meinen Gedanken sehe ich Dich
mit unserem Baby auf dem Arm,
dieser innere Wunsch macht mich
und mein einsames Herz wieder warm.
Ich lebe nur noch für die Hoffnung,
mein Sternlein, Euch beide bei mir
zu haben in liebevoller Umarmung,
in tiefer Sehnsucht nach Dir!

Ein einfaches, glückliches Heim,
und Du im schneeweißen Kleid,
könnte so nicht unsere Zukunft sein,
wenn jeder von uns beiden verzeiht?
Für diesen ehrlichen, tiefen Wunsch,
mein Sternchen, kämpfe ich hier,
für eine neue Liebe zwischen uns,
geboren aus Sehnsucht nach Dir.

Während endlos einsamer Stunden
in der kalten Leere meiner Wohnung,
zerbreche ich an den tiefen Wunden
der furchtbar schmerzenden Trennung.
In blickloser Wehmut hoffe ich,
Du stehst plötzlich in dieser Tür.
Sternchen, bitte, bitte führe mich
heraus, aus der Sehnsucht nach Dir!

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