Am Eixer Baggersee
meinem Sternchen


Am blaugrünen Baggersee
darf ich heute mit Dir alleine sein,
zwischen Margerite und Orchidee
liegen wir im Sonnenschein.

Ein schneeweißer Schmetterling
Landet auf Deiner nackten Haut,
Deine Schönheit macht ihn blind,
ich sehe, dass ihr Euch vertraut.

Ich bin sogleich neidisch
auf dieses filigrane Insekt,
gern hätte mit Küssen selbst ich
Deinen zarten Bauch bedeckt.

Mit Deinem süßen, knappen Tanga
ziehst Du mich in Deinen Bann,
Du bringst mich durcheinander,
treibst meinen Atem zum Orkan.

Auch mich machst Du blind,
mit Deiner Anmut einer Fee,
ich bin Dir Hörig, wie ein Kind,
wenn ich Dich so liegen seh'.

Ich scheuche den Schmetterling
von Deiner jungen glatten Haut,
viel zu lange hat das Ding
Deine Rundungen angeschaut!

Vor Eifersucht bin ich verrückt,
auf ein friedliches Insekt,
das Gefühl, das mich bedrückt,
hat Deine Liebe in mir geweckt.

Nichts möchte ich an Dich lassen,
möchte Dich gegen Alles beschützen,
fange an, Schmetterlinge zu hassen,
doch kann ich uns damit nützen?

Du bist eine hübsche, freie Frau,
mit dem Recht auf eigene Erfahrung,
wenn ich eine Mauer um Dich bau',
gebe ich einer Trennung nur Nahrung.

Meine Angst, Dich mal zu verlieren,
nimmt mir die klare Sicht,
ich wollte das Schicksal besiegen,
damit Deine Treue niemals bricht.

Aber plötzlich sehe ich ein,
so kann ich nicht gewinnen,
wenn Du frei willst sein,
darf ich Deine Liebe nicht erzwingen.

Doch entscheidest' Dich für mich,
werde ich Dich stets beschützen,
dennoch lasse in Zukunft ich
Schmetterlinge auf Dir sitzen.

Heute am See, Du kannst's glauben,
hast Du mir ohne es zu wissen,
geöffnet die geblendeten Augen,
und gereinigt mein Gewissen!

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