Mein längster Geburtstag
Am 15. September 1998


Du kommst zu meinem Geburtstage,
das hattest Du mir versprochen,
Sternchen, für Deinen Besuch wage
ich heute ein Festmahl zu kochen,
und decke liebevoll den Sperrmülltisch,
mit Kerze und Damast fein betucht,
und roten Rosen, die nur für Dich
von mir heute morgen ausgesucht.....

Es ist schon zwanzig Uhr,
und Du bist noch nicht da.
Ich stehe verlassen im Flur,
das Essen ist schon lange gar.
Hast Du es Dir anders überlegt?
Bedeute ich Dir gar nichts mehr?
Sternchen, dieser Gedanke bewegt
mich hier, in leerer Wohnung sehr.

Die Uhr zeigt inzwischen Neun,
aber noch kein Zeichen von Dir.
Soll ich jetzt etwa schon bereu'n,
daß ich Dich gestern bat zu mir?
Sternchen, es wohnt tief in mir
der Wunsch, Dich wiederzusehen,
selbst, wenn ich warten muß, bis Vier,
und sollte diese Nacht nie vergehen.

Es ist jetzt abends um Zehn,
die Kerze ist schon abgebrannt,
ich spüre die Zeit vorüberzieh'n,
worin habe ich mich da verrannt?
Hast Du meinen Tag vergessen,
an dem wir stets zusammen waren,
bei romantischem Licht gesessen,
in den schönen fünf Jahren?

Um elf Uhr in der Nacht
rufst Du mich plötzlich an.
Hast Du doch an mich gedacht?
Ich hoffte, und glaubte daran!
Aber Du wolltest gar nicht kommen,
höre ich jetzt aus Deinem Mund,
Deine Stimme macht mich benommen
und verzweifelt zu dieser Stund'.

Ihr süßer Klang verebbt im Raum,
und ich frage mich im Stillen,
war es ein unerfüllbarer Traum,
nur ein Wunsch von meinem Willen,
daß Du noch einmal bei mir bist,
an diesem, meinem besonderen Tag,
damit Du mich noch nicht vergißt,
und weißt, wie sehr ich Dich noch mag!

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