Stunden voller Einsamkeit


Allein bin ich gestanden,
mit meinen großen Problemen;
mit Freunden oder Verwandten
konnte ich nicht reden.
Überall gab es Glück,
wohin ich sah, weit und breit,
ich blickte vor und zurück,
auf Stunden voller Einsamkeit.

Dann kam die Zeit der Enge,
in fremder, rauher Umgebung;
nur noch militärische Zwänge,
und Gefühle der Verzweiflung.
Es gab die Anderen und mich,
doch ich spürte zu jeder Zeit:
Die Kameradschaft, sie wich
den Stunden voller Einsamkeit.

Bald kam die große Liebe,
ich fühlte mich so stark;
doch war alles nur eine Lüge,
die sie geschickt verbarg.
Sie ließ mich einfach allein,
ich war der Enttäuschung geweiht.
Ich fragte: Was wird nun sein,
außer Stunden voller Einsamkeit?

Eine der liebenswertesten Frauen
trat da in mein einsames Leben,
gab mir Hoffnung und Vertrauen,
sie konnte so viel Güte geben,
schenkte mir Kraft und Liebe,
war für ein Leben mit mir bereit.
Sie versprach, daß sie vertriebe,
meine Stunden voller Einsamkeit.

Doch irgend etwas war dagegen,
und hatte sie mir bald entrissen,
es nahm ihr das junge Leben -
Schicksal kennt kein Gewissen!
Ich kämpfte noch in ihrem Sterben,
vergeblich gegen ihre Krankheit;
was sollte nun ohne sie werden?
Wieder Stunden voller Einsamkeit?

Mit schwer gebrochenem Herzen
stieg ich den weißen Bergen zu,
vergaß irgendwann die Schmerzen,
fand hier oben zur inneren Ruh'.
Aber lange Jahre in Fels und Eis,
auf hohe Gipfel, über Gletscher weit,
auch sie haben ihren Preis:
Stunden voller Einsamkeit.

Ich wurde ein Mann der Berge,
ergab mich in mein Schicksal,
senkte mein Haupt zur Erde,
mein Geist aber flog aus dem Tal,
um zur Erkenntnis aufzusteigen,
losgelöst, von Schwermut befreit.
Aber dahinter war Schweigen,
waren Stunden voller Einsamkeit.

Da tratst Du in mein Leben,
gerade, als ich es neu gefunden,
um meinen neuen Mut, mein Streben,
mit Deiner Liebe abzurunden.
Ich lernte wieder Hoffen und Lieben,
berührte das Glück zu zweit.
Sind sie nun endlich geschieden,
diese Stunden voller Einsamkeit?

Mit Dir verbrachte ich fortan,
in jeder Stunde die schönste Zeit;
ich liebte Dich, doch irgendwann
dachte ich an die Vergangenheit.
Ich träumte noch von der wunden
Zeit in der Berge Abgeschiedenheit,
wo einst ich selbst mich gefunden,
in den Stunden voller Einsamkeit.

Irgendwann, da glaubte ich,
daß Du mich nicht mehr liebst;
ich ahnte, daß Du Dich
heimlich einem Anderen gibst.
Eifersucht die ganze Nacht,
ich dachte an das alte Leid,
hatte neben Dir im Dunkel gewacht,
in Stunden voller Einsamkeit.

Wir schwiegen uns an, am Morgen,
gingen zu Mittag uns aus dem Weg,
verschwiegen uns unsere Sorgen,
war unsere Liebe schon verweht?
Ich wollte mit Dir darüber sprechen,
aber diese Angst vor einem Streit.....
Nun sehe ich Deine Augen brechen,
sehe Stunden voller Einsamkeit.

Es siegten Liebe und Verständnis,
Ehrlichkeit rettete unser Glück,
wir fanden mit Reue, Erkenntnis,
und Einsicht zu uns zurück.
In heißer Nacht unsere Herzen
schworen Treue sich auf Ewigkeit,
begruben bei flackernden Kerzen
die Stunden voller Einsamkeit.....

.....Wieder liege ich neben Dir,
hellwach und so aufgewühlt;
hast Du denn gar kein gespür,
meinen Wunsch nicht gefühlt?
Ich freute mich, Dich zu lieben,
hoffte auf Deine Zärtlichkeit,
doch alles, was mir geblieben,
waren Stunden voller Einsamkeit.

Mit Deinen Reizen spieltest Du
und entfachtest mein Verlangen,
dann wolltest Du Deine Ruh',
ich blieb im Schmerz gefangen.
Bin ich unfähig, zu lieben?
Sind wir deshalb entzweit?
Sind mir doch nur geblieben,
die Stunden voller Einsamkeit?

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