Sehnsucht
1. Brief an Sternchen


Meine nachteinsamen Gedanken,
ob sie nun gut, oder schlecht,
ob sie innerlich wanken,
oder ob sie recht,
heute habe ich sie für Dich verfaßt,
und will sie Dir gleich schreiben.
Im Traum habe ich sie gehaßt,
darum sollen es nur Gedanken bleiben.

Träumen, Wachen, Denken, Du schläfst.
Ich liege schon lange neben Dir - wach.
Mein Körper,
bis an die Zehenspitzen aufgeladen
vom Glücksstrom unserer Umarmung,
schenkt mir zuviel Genuß,
als daß ich schlafen könnte.

Was wäre,
wenn Du eines Tages von mir gingst,
frage ich mich,
und Du gibst mir prompt Antwort,
als spürtest Du meine Gedanken sogar im Schlaf:
Dein Fuß kriecht unter meine Decke
Und streichelt zärtlich über meine Wade.

Ohne Dich....,
(das träumte ich letzte Nacht)
.....Ohne Dich
bin ich aus dem Schlaf aufgewacht.
Ohne Dich ist mein Bett so endlos leer,
ohne Dich finde ich meinen Platz nicht mehr,
mir fehlt die Seide Deiner heißen Haut,
mir war Deine Wärme so vertraut -
Sternchen, neben Dir.

Ohne Dich ist die Nacht so zentnerschwer,
ohne Dich laufe ich hinter bösen Träumen her.
Du bist der Schatten an der Wand,
Du bist das Zittern meiner Hand -
Sternchen, neben mir.

Wer atmet Deinen Atem heute nacht?
Wer ist's, den Deine Zärtlichkeit traurig macht,
aus Angst, sie könnte morgen schon zu Ende sein?
Wer sperrt sich heute Nacht in Deine Liebe ein?
Wer fühlt sich dann ohne Dich
genauso wie ich,
völlig verlassen, versucht Dich zu hassen,
was doch sinnlos ist,
weil Du keine Frau zum hassen bist!

Ach verzeih mir diese gewagten Zeilen,
trotz meiner Träume weiß ich:
Du bist mir treu!
Vergib mir, aber zuweilen
erwacht Eifersucht in mir auf's neu'.

Dein Anruf kam zur rechten Zeit,
ich hing bleischwer und tatenlos in langen Weilen.
Von der Decke rieselte die Einsamkeit,
ich sah die Uhr sich nicht beeilen.

Ein Bergbuch hatte ich gekauft,
in Heimwehs Banne,
zur alpinen Kletterzeit,
da wird mir immer so schwer um's Herz.
Ich machte mir Kaffee in gläserner Kanne,
und träumte von Grächen mit Schmerz.

Woher weißt Du, wie mir zumute ist?
Kannst Du Gedanken lesen von so weit?
Es hilft, wenn Du auch etwas einsam bist,
Sternchen, sie tröstet mich,
unsere kleine Gemeinsamkeit!

Leg bitte noch nicht auf,
ich möchte Dich noch hören,
Dein Lachen, Deine Stimme,
Dein Atem, Dein Charme,
möchte Dich noch etwas in Gerlebogk stören,
und Dir sagen:
Komm zurück, leg Dich in meinen Arm!

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