Warten auf Dich
3. Brief an Sternchen


Ich stehe auf dem Balkon, der Tag ist träge,
schleppt sich dahin, wo ihn keiner mehr braucht,
in den Abend, als ob es an ihm läge,
daß er so leer ist, und mich so schlaucht.

Die Sonne ist bleich, wie ein alter Käse,
als wäre es ihr schlecht vom ewigen Smog.
Der Himmel verweigert sich, ich verstehe:
Auf's Blausein hat er heute keinen Bock.

Die wochenlange Hitze verschlägt mir das Denken,
das einzige, was läuft, ist der Schweiß,
ich würde mich am liebsten versenken,
in einem Strom aus Gletschereis.

Die Straße gähnt und glotzt nur blöde,
ein Diesel fährt ihr stinkend durch's Gesicht,
danach ist wieder alles so öde -
ich weiß nicht, irgendwie packe ich's heute nicht.

Mensch Sternchen, Du fehlst mir,
es wird Zeit, daß Du wieder auftauchst.
Mensch Sternchen,
ich habe Sehnsucht nach Dir,
ist ja okay, wenn Du mich nicht brauchst -
aber mir tut's gut zu wissen,
mir tut's gut fühlen zu müssen,
mensch Sternchen,
daß wir uns gegenseitig vermissen!

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