Berge zur Selbsterkenntnis


Und als am Biwak es Abend wird,
rot verglüht der Tag unter stillem Seidentuch,
das sich in fahler Bläue gebirt,
über den Bergen, dem Gletscher, dem Tal,
von tausenden Sternen schon besucht.

Hoch oben flammt rötlich noch die Wand,
mein Blick sucht das Tal, hinter'm Gletscher gelegen,
meine tränenden Augen beschattet die Hand.
Ich fühle in verborgenen Adern und Venen
Eine unsichtbare, stille Glut, ein Leben,
als urzeit steingewordenes Blut sich regen.

Über'm Eispanzer steht wie ein Traum
abendstill der Berg in klarer Reinheit,
und Licht aus unermessenem Raum
glüht rötlich auf seinem Felsenkleid.
Ich spüre, das Licht strömt in mein Herz,
es bricht die Enge, die Angst, die mich schmerzt,
es löscht den falschen, den Geist bedrückenden Schein,
der mich behinderte, ein Mensch zu sein.

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