Das Sternenmännlein

Einst stand einmal ein kleiner Stern,
weit am nachtblauen Himmel so fern.
Er fühlte sich so unendlich allein,
und wollte nicht mehr einsam sein.

Die anderen Sterne ringsumher,
die glitzerten wie Gold so sehr,
erstrahlten hell im edlen Schein,
von einer Schönheit, strahlend rein.

Dem Sternlein war das Herz so schwer:
"Die anderen dort, ja die glänzen sehr,
und ich, mit meinem schwachen Licht,
zum großen Funkeln tauge ich nicht."

Da weinte dann der kleine Stern,
so, wie die anderen wäre er gern,
als plötzlich eine Stimme klingt,
die ihm wieder Hoffnung bringt:

„Du dummer kleiner Sternenmann,
warum fängst Du so zu weinen an?
Sieh Dich mal an, du bist zwar klein,
Dein Herz jedoch ist hell und rein!“

Die Stimme, die kam vom Mond,
wo ewig schon ein Männlein wohnt.
Es galt stets als weise, sanft und gut,
und machte unserem Sternlein Mut.

„Nun hör mal zu, mein lieber Stern,
die Antwort liegt gar nicht so fern.
Die anderen glänzen außen sehr,
doch Du glänzt innen um so mehr!

Mach auf Dein Herz, verzage nicht!
Du findest Hoffnung, Wärme, Licht,
denn nur die Liebe ist's, die gewinnt,
wenn alle Schönheit längst verrinnt.“

Von nun an stand ein kleiner Stern
am nächtlichen Himmel so weit fern,
von einer ganz großen Liebe eingehüllt,
die ihm ein Sternenmädchen erfüllt.

Und weil sie sich immer verzieh'n
und vertrauten, durch alle Galaxien,
So strahlten die zwei als Liebespaar,
heller, als jemals ein Sternlein war.



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