Unsere Herzen

Auf jedem Jahrmarkt dieser Stadt
schaute ich, was das fahrende Volk
an Schätzen feil zu bieten hat,
doch ich meine nicht Silber und Gold,
was ich suchte an den Ständen,
waren nicht Blumen oder Kerzen,
die vielfältig sich dort fänden,
nein, ich suchte Liebesherzen!

Bunte und kunstvolle Gebilde,
braun gebacken, reich verziert,
die Krönung der Konditorgilde,
einzig für die Liebe kreiert,
die mit süßen Zuckersprüchen
auf braunem Antlitz scherzen,
sie locken mit wohlen Gerüchen,
diese zierenden Lebkuchenherzen.

Bei allen lustigen Kirmeszügen,
schenkte ich Dir so ein Stück,
brachte Dir ein kleines Vergnügen,
ein symbolisches Zeichen vom Glück.
So füllte sich unser Kuschelraum
jedes Jahr pünktlich im Märzen,
mit einem neuen, süßen Traum,
mit einem neuen Liebesherzen.

Irgendwann war es für mich soweit,
Dir meinen Wunsch zu bekunden,
für ein künftiges Leben zu zweit,
doch so ein Herz hab ich nie gefunden.
Da sandte ich eine Taube in die Welt,
zu suchen, was nur Du allein mir wert,
scheute weder Mühe, Zeit noch Geld,
für dieses eine, ganz besondere Herz.

Doch Du nanntest es nur einen Gag,
hast mein Sinnen nicht ernst genommen,
ganz still und plötzlich gingst Du weg,
wolltest niemals mehr wiederkommen.
Sie hängen seither noch immer dort,
unsere schönen, bedeutungsvollen Herzen,
nur Du, mein Sternchen, bist jetzt fort,
was bleibt, sind Sehnsucht und Schmerzen.

Auf einmal stehst Du in der Tür,
sagst, Du würdest für immer bleiben,
ich hoffe, Du bleibst wirklich bei mir,
willst mit mir leben und nie scheiden.
Sieh her, ich habe um Dich geweint,
es war mir doch ernst und kein Scherz,
ich habe ihn wirklich ehrlich gemeint,
den Spruch auf diesem neuen Herz:
Ich möchte nicht mehr lange warten,
Sternchen, willst Du mich heiraten?



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