Abschied von Naxos

Paradiso mit Olivenbaum, Thymian und Pinie,
bald im Regen Deutschlands denk ich Euer!
Sanfte Buchten, darüber blaue Meereslinie,
am Abend rot funkelnd weiße Steingemäuer,
vom Meere her erstrahlend helle Hippiefeuer.

Lebt wohl, Ihr Griechen, schwer geschieden!
Vor Touristen hebt Ihr leicht die Hüte,
gerne zockt Ihr ab und ein bischen betrügen,
es steckt seit alter Zeit Euch im Geblüte,
dass die Jungfrau Maria Euch dabei behüte!

Röstend in den Dünen des Insellandes,
lebt wohl Ihr rötlich erhitzten Touristen,
wallend um die Krümmung des Strandes,
wo Kollonien von Sonnenschirmen nisten,
lebt wohl, Ihr Bikes auf staubigen Pisten!

Lebt wohl, Ihr hellen Bouzouki- Klänge,
um die Gunst des lieben Gastes werbend!
Lebt wohl, Ihr laut gröhlenden Nachtgesänge,
um vier Uhr in der Früh erst seelig sterbend,
den Zeltplatz heimlich mit Kotze färbend.

Fahret wohl und seid niemals verschollen
an Naxos teuer vergitterter Hafenstiege,
Ihr verrosteten Fähren im Dieselgrollen!
Ehernes Gedröhn, das die Ägäis besiege,
seit dem Stapellauf wohl vor dem Kriege!

Schwer entsage ich der ägäischen Ferne,
entwöhn mich schwer dem Wellenschlage!
Unter verhüllte, kältere Sonne, blassere Sterne,
folget mir, Ihr schönen Inselsonnentage,
umklingt mich in Germania wie eine Sage!




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