Elfentanz

Der Tag war feucht und heiß,
erfüllt vom sinnlosen Trott,
der nichts brachte, ich weiß,
außer lästig Hohn und Spott.

Die Stadt brüllte mich wieder an,
mit ihrem Lärm und Gestank,
machte mich zum Hampelmann,
in der Seele müde und krank.

Bald legte abendlicher Friede
sich schwer auf duftende Wärme,
träge kroch Oker und Mittelriede
zum Tanz der Mückenschwärme.

Sehnsucht erfüllte Lüfte lenkten
mich vorbei an Schrebers Gärten,
des Tages Augenlider senkten
sich zu leisen Nachtkonzerten.

Heimlich hauchender Wind
durchstreifte dicke Schwüle,
wie ein quengelndes Kind,
mit seinem Atem der Kühle.

Als nachtschwarze Gestalten
glitten Bäume lautlos vorbei,
der Nachtvögel Rufe hallten,
schnitten die Ruhe entzwei.

Silberblaues Licht gegossen
von Sternen und dem Mond,
auf die Lichtung geflossen,
wo der Trockenrasen wohnt.

Dort in der Mitte, um den Stein
sah ich sie tanzen im Reigen,
es konnten wohl nur Elfen sein,
die sich im Mondschein zeigen.

Im hell leuchtenden Kleide
erschallte ihr frohes Lachen,
sie verzauberten die Weide
und ließen die Nacht erwachen.

Sprühende Funken im Haar,
von zarten Schleiern umweht,
tanzte die kleine Elfenschar
über das Naturschutzbeet.

Lange wartete ich und schaute,
stand fasziniert am Waldesrand,
bis der junge Morgen graute
und die Sonne im Osten stand.

Die Elfen waren schon lange fort,
als der Feuerball den Lauf begann,
vielleicht sehe ich sie wieder dort,
in einer Sommernacht, irgendwann.

Als ich später zum Steine schritt,
lag auf ihm noch Sternenglanz,
von diesem nahm ich mir mit,
als Erinnerung an den Elfentanz.


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