An Fálassa

O du grünblaues und warmes Meer,
jeder Abschied von dir fällt schwer!
Sei mir jeden Sonnentag gegrüßt,
den zitternd mein Mund dich küsst!

Welch Gnade, dass ich mit dir vertraut,
hab tausendmal deinen Blick geschaut
und jedesmal kehre ich ein Stück
sehnsuchtsvoller zu dir zurück!

Ich lausche mit verzaubertem Ohr,
meine Seele steigt mit dir empor
und flieht mit dir auch wieder hinab,
in der Tiefe stillschweigendes Grab.

Wenn die Sonne sich deiner Linie neigt
und errötend in deinen Schoße steigt,
dann raunt deiner Wellen leiser Klang,
als des schwülen Tages Nachtgesang.

Über dir funkelnde Abendsterne
winken leuchtend aus der Ferne,
Luna lächelt mit ihrem Licht,
das tausendfach sich in dir bricht.

Mal springt aus des Sonnenbades Ruh',
mein erhitzter Leib deinen Wogen zu,
senkt sich befreit in dein kühles Nass
und lebt erfrischend von diesen Spaß.

Heimweh meine Sehnsucht zeugt,
die an Bildern von dir sich säugt,
in deiner Wellen blauem Schoß
wiegt meine Phantasie sich groß.

Mit meiner Liebe stehe ich in dir,
tauche in dich ein in wilder Gier,
stürmisch raubst mir das Kleid,
tief in dir fühle ich mich befreit!

Du kommst zu mir mit zartem Duft,
melodisch leicht wie tropfnasse Luft,
Poseidon selbst entsteigt der Gischt,
die meine nackte Haut sanft erfrischt.

Seit deine Wellen mich besungen,
und gestillt mit ihren Zungen,
als ich in deine blauen Augen sah,
ward ich dein Kind, O Fálassa!





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