Berge zur Selbsterkenntnis
 
Grächen VS
Betrachtung
 
lückhafte Erinnerung an viele schöne, vergangene Hochtouren um Grächen überkommt mich, wenn ich von erhöhter Warte aus, meine Bergheimat aus dem Frieden einer Sommernacht erwachen sehe.
Alles liegt in tiefer, traumhafter Stille, hin und wieder durch windverwehtes Rauschen des Riedbachs unterbrochen.
Spärliche Lichter schimmern durch den Samtmantel der Nacht, vom Flackern der Gestirne tausendfach übertroffen.
Allmählich breitet sich über den Matten das Dämmern des neuen Morgens aus, wie man die Schleier des schlummernden Grächerplateaus durch unsichtbare Hände lüften würde.
Immer deutlicher werden die Umrisse von Kirche, Châlets und Stadel erkennbar, bis auch das z'Seeli im Bannwald sein blaues Auge aufschlägt.
Hinter den östlichen Bergen hat sich inzwischen die Sonnenkugel aus dem Dämmerlicht und dem Taldunst emporgeschwungen.
Beglückt wie ein erfolgreicher Lanzenritter, senkt sie zwischen schartigen Felszacken ihre ersten Strahlen auf das erwachende Bergland hernieder.
Und nun liegt es wahrhaft da, wie ein Märchen: Das Grächer Bergdorf im Strahlenglanz der Mischabelsonne!

Am Abend spatziere ich in der sanften Dämmerung durch das ruhige Grächerplateau auf und ab, unter dem Zauber des verglimmenden Tageslichts, das die Grate und Firne des stillen und feierlichen höheren Reiches mit Rosarot kontrastreich umspielt.
Es gibt nun keine Laute mehr, außer dem dumpfen Klagen der schnell fließenden Fluten in den Wasserleitungen und dem gelegentlichen Klingeln einer entfernten Glocke.
Der Geist Grächens verbreitet das Gefühl tiefen, erfüllenden und ewigen Friedens.
 
 
 
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