Schwarze Seide


Samtgleich schimmert Deine junge Haut
durch schwarze Seide hell hervor.
Verheißungsvoll hast Du mich angeschaut,
mein Herz fliegt rasend steil empor.

Deiner Reize Flamme macht mich heiß,
mit hauchzart schwarzer Spitzenseide,
doch plötzlich bist Du wie aus Eis,
merkst nicht, wie ich darunter leide.

Schlaflos liege ich neben Dir,
betrachte Dich, die ich begehre,
doch kalte Schultern zeigst Du mir
in enttäuschter nächtlicher Leere.

Trägst am Morgen Deine Dessous,
betont dann, damit ich's auch sehe,
Deiner alltäglichen Arbeit zu,
daß ich vor Eifersucht vergehe.

Wer ist's, für den Du's trägst?
Ich bin's nicht, hab's heute Nacht gespürt!
Wer also ist's, den Du statt meiner erregst,
der in Deiner Lieblichkeit sich verliert?

Darf ich am Abend Dich dann kosen,
fühle ich Wolle nur, keine Seide mehr,
es ist, als gebe ich edle Rosen
für trockene Reisigbündel her!

Du schürst in mir verborgene Eifersucht,
und spielst mit meinen Gefühlen,
Du treibst unser Glück in die Flucht,
und läßt unsere Liebe verkühlen.

Seither habe ich bange Zweifel,
ob Du mich wirklich noch liebst,
weil Du mit schwarzem Seidenmeißel
einen Keil in's Herz mir triebst!

Was ich an Dir liebe und begehre,
gibst Du vielleicht schon einem Ander'n,
mir bleibt nur kalte nächtliche Leere,
so fern steht unserer Liebe heißer Stern!

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